Mittlerweile dürfte es allen klar sein: Die Arbeit der Zukunft basiert auch auf einer erfolgreichen digital gestützten Führung und Zusammenarbeit. Die in den letzten Monaten nötige Zusammenarbeit mit digitalen Hilfsmitteln brachte für viele Mitarbeitende und Führungskräfte neue Herausforderungen mit sich. Viele Unternehmen überlegen im Moment wie sie künftig mit den Themen Homeoffice und mobile Arbeit umgehen werden. Meinen heutigen Gesprächspartner, Herrn Björn Ramminger, habe ich im letzten Jahr virtuell im Rahmen der Kommunikation zur Personalentwicklungs-Studie der Machwürth Team International GmbH -MTI- kennengelernt, die er maßgeblich begleitet hat. Seit April 2020 ist er bei der p-manent GmbH tätig, einer Unternehmensberatung, die sich im Kerngeschäft mit klassischer HR-Software und Recruiting-Lösungen beschäftigt, und ist für den neu hinzugekommenen Bereich „Zest“ zuständig. Zest ist eine Mitarbeiterengagement- und Kommunikationslösung, zu der ich ihm heute einige Fragen stellen kann.
Wald: Bereits an dieser Stelle vielen Dank dafür, dass ich mit Ihnen über Zest sprechen kann. Vornweg aber die Frage, wie es Ihnen persönlich in den letzten Monaten ergangen ist.
Ramminger: Die letzten Monate waren spannend und herausfordernd, da ich im April 2020 die Stelle hier in Düsseldorf angetreten habe. Das Onboarding verlief virtuell. Ansonsten arbeiten wir ohnehin komplett in der Cloud und Homeoffice ist eine ständige Option.
Wald: Zest ist nach eigener Aussage ein Echtzeit-Feedbacksystem auf der Basis modernster SaaS-Technologie. Was kann ich mir darunter konkret vorstellen? An wen richtet sich die von Ihnen angebotene Lösung?
Ramminger: Der Mitarbeitende (m/w/d) kann jederzeit als Feedback-Geber oder als Feedback-Nehmer auftreten. Das Feedback kann auf seine Qualität hin bewertet werden und es ist eine Kommentierungsmöglichkeit vorhanden. Das Feedback kann sich an eine Einzelperson, eine Abteilung oder das gesamte Unternehmen richten. Hierbei handelt es sich um ein 360° Feedback und kein Top-Down Feedback. Zest richtet sich grundsätzlich an Jeden. Zest ist dabei eine hoch konfigurierbare und skalierbare Lösung. Angefangen bei Stimmungschecks über die Engagement-Messung, zu Pulsbefragungen, Check-Ins, das Projekt- und Skillmanagement, das Feedbacksystem bis hin zu einem Ideenmanagement. Alles in einer Lösung: webbasiert & als App auf mobilen Endgeräten.
Wald: Wie ich gelesen habe, stammt Zest von einem französischen Unternehmen, was ich mit einem Blick auf die Landschaft der HR-Lösungen und -Apps für ungewöhnlich halte. Können Sie etwas zur Entstehungsgeschichte sagen?
Ramminger: Was es damit auf sich hat beantwortete mir Chris Bergeon, der CEO von Zest, wie folgt: „Ich gründete Zest vor 5 Jahren, nachdem ich mehr als 12 Jahre für eine große HRIS-Plattform gearbeitet habe. Diese Lösungen sind alt, für die Personalabteilung bestimmt, nicht für Mitarbeiter, geben Informationen im Rückspiegel und sind nicht vorhersehbar. Deshalb wollte ich eine Echtzeitlösung erstellen, um bessser zu wissen, was die Leute bewegt. Heute sind wir die einzigartige „Suite“ der neuen Generation, die Listening-Funktionen (Engagement & Pulse) und Perform-Funktionen (Zielverwaltung & Check-Ins) sowie Teilen (Feedback) umfasst.“
Wald: Ich habe gelesen, dass Zest Einblicke in das Unternehmensklima und in die Stimmungslagen der einzelnen Teams ermöglicht. Dies klingt mir sehr nach Kontrolle. Wie gehen Ihre Anwender konkret damit um?
Ramminger: Umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten garantieren die Anonymität der erfassten Daten. Zudem ist die Nutzung ja keine Pflicht. Wir bei p-manent nutzen Zest auch selbst, die Mitarbeitenden verwenden vor allem auch die Möglichkeit der Check-Ins, um das angestaubte Mitarbeiterjahresgespräch auf das nächste Level zu bringen. Dabei bietet der monatliche Check-In die Möglichkeit den Leistungsstand und die personenbezogenen Ziele zu fixieren und sich die Möglichkeit der beiderseitigen Gestaltung des Zusammenarbeitens offen zu halten. Ebensolcher Beliebtheit erfreut sich die „Motivatorenabfrage“ i.S.e. Unternehmenskulturchecks. Der Mitarbeitende wählt zwischen 2 bis 4 Motivatoren und bewertet von 0 bis 10 inwieweit das Unternehmen diesem „Motivator“ gerecht wird. Die Ergebnisse werden in einer Heatmap anschaulich dargestellt:
Alle wesentlichen Ergebnisse werden als Übersichten abgebildet. Und die gewonnenen Ergebnisse dienen dann als Grundlage für Teammeetings.
Wald: Zu den Anwendungsszenarien. Mit Check-Ins haben Sie einen sehr wichtigen Punkt angesprochen, der sich vielen aktuellen Veröffentlichungen finden lässt. Sie dürften mit Ihrer Lösung doch derzeit bestimmt auf viele offen Ohren stoßen, oder anders gefragt. Was können Sie gerade jetzt in Zeiten von Homeoffice und mobiler Arbeit einbringen?
Ramminger: Im Hinblick auf die dezentral agierenden Mitarbeitenden haben Führungskräfte eine enorme Zeitersparnis, die Beantwortung und Durchsicht kann zeit- und ortsunabhängig erfolgen. Die Mitarbeitenden können den Check-In schnell beantworten und bekommen zeitnah eine Rückmeldung. Außerdem ist ein Check-In im Vergleich zu einem Mitarbeitergespräch einfach zu organisieren und erfordert auch bei monatlicher Abfrage nicht viel Aufwand. Hierdurch können Komplikationen schnell aus dem Weg geschafft werden. Zudem können Entwicklungen über die Zeit miteinander verglichen werden.
Wald: Mit dem Blick auf die vorliegenden Erfahrungen: Gibt es hier ggf. Dinge, die Sie potenziellen Anwendern mitteilen möchten?
Ramminger: Gen Y und Gen Z benötigen mehr Feedback als wir es bisher kannten. Sie wollen etwas bewirken und benötigen ihren Freiraum. Diese Generationen werden den zukünftigen Arbeitsmarkt dominieren. Wir müssen mit der Zeit gehen. Ein digitales Tool wie Zest hilft agile Methoden umzusetzen und kann helfen die monotone Arbeitswelt in ein motivierendes, inspirierendes und glücklich machendes Arbeitsleben zu transformieren.
Wald: Ganz herzlichen Dank für dieses Gespräch. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und jede Menge zufriedener Kunden.
Ramminger: Ich danke Ihnen für dieses Interview und die guten Wünsche. Ich wünsche Ihnen und den Leser*innen des Leipziger HRM-Blogs alles Gute!
Mein Gesprächspartner Björn Ramminger hat an der Universität Göttingen studiert. 2019 war er beim Machwürth Team International im Bereich Marketingkommunikation, Vertrieb und Marktforschung tätig. Seit April 2020 verantwortet er bei der p-manent GmbH den neuen Bereich Zest als Business Developer.
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