Im Jahr 2018 ist viel passiert. Zuletzt am 18. Dezember 2018 sogar das Experiment einer Weihnachtsausgabe des HR Innovation Days.
Hier hat mich die Frage eines Teilnehmenden etwas aufgeschreckt, der mich mit sehr ernster Miene gefragt hat, warum es dieses Event überhaupt gibt. Mit diesem Rückblick will ich versuchen, auf diese berechtigte Frage antworten. Hier nur soviel, auf der einen Seite richten sich diese Veranstaltungen verständlicherweise an meine HR-Alumni, von denen es mittlerweile fast 100 gibt. Auf der anderen Seite sind diese Veranstaltungen Angebote für interessierte Personaler, ihr Wissen zu HR-spezifischen Innovationen auszubauen und mit anderen Personalern zu netzwerken. Dies ist sehr wichtig, sehe ich doch massiven Veränderungsbedarf in den Personalbereichen, teilweise aber eine nicht besonders ausgeprägte Veränderungsbereitschaft bei den Personalern. Viele von ihnen sind sich ihrer Rolle als Beziehungsmanager und aktive Begleiter von Veränderungen nicht bewusst. Auch ihre Bereitschaft zur Anwendung innovativer Arbeitsweisen und der zunehmend verfügbaren HR-Technologien scheint nicht sehr ausgeprägt zu sein. Mit meinen Nonprofit-Angeboten will ich helfen, sowohl meinen aktuellen und ehemaligen Studierenden als auch den angesprochenen Personalern aktuelles Wissen mitzugeben. Die Aktivitäten sind kein Selbstzweck, sondern resultieren aus meinem Selbstverständnis als „Connected Professor“, was ich in einem Interview mit linupr - einem Unterstützer des HR Innovation Days - formuliert habe.
Im Zentrum der Aktivitäten stand die siebte Auflage des HR Innovation Days am 2. Juni 2018 mit über 160 Teilnehmenden. Mit Employee Experience wurde ein wichtiges Thema herausgearbeitet, hinzu kamen Fragestellungen zum Neuen Lernen, zu Netzwerken im Unternehmen und zur Anwendung "künstliche Intelligenz" im Personalmanagement und auch andere HR-Innovationen. Ein herzlicher Dank geht, auch an dieser Stelle, an die Keynote Speaker Kai Liebert (Siemens AG), Tom Haak, (HR Trend Institute B.V., Amsterdam), Daniel Mühlbauer (function(HR), München), Rebecca Lundin (Celpax Engagement Solutions, Stockholm/Sweden) und natürlich auch an den glänzend aufgelegten Provotainer Martin Gaedt. Wie bei den vorhergehenden HR Innovationen Days gab es auch 2018 zwei Workshop-Runden, bei denen mich die Hosts Ralf Freudenthal, Peter Markus Kolb, Lukas Stenzel, Philipp Schuch, Fanny Cihlar (geb. Rinne) und Irg Torben Bührer sowie Karin Fuhry, Christoph Athanas, Barbara Braehmer sowie Sven Lehmann und Christian Müller aktiv unterstützt haben. Besonders gefreut hat mich, dass wir neben zwei englischen Keynotes (Tom Haak und Rebecca Lundin) auch erstmals einen englischen Workshop zum Thema „Leveraging informal networks to accelerate change and create collaborative organizations“ (Host: András Vicsek, Maven7/OrgMapper, Budapest) anbieten konnten. Unter den Speakern und Hosts sind auch Unterstützer, die mein Event bereits wiederholt unterstützten. Mein besonderer Dank gilt hier Christoph Athanas, Barbara Braehmer, Tom Haak, Daniel Mühlbauer und Philipp Schuch. Da es gelungen war, den HR Innovation Day in das Programm des Wissenschaftsjahres zu bringen, konnte ich hier ein Statement zu Innovationen im Personalmanagement unterbringen. Weit umfangreicher ist das Interview zu Geschichte und Anliegen des HR Innovation Days geworden, das Christoph von meta HR mit mir geführt hat.
Im Jahr 2018 bin ich aber nicht nur als Organisator, sondern auch als Teilnehmender aktiv gewesen. Zum jährlichen Standardprogramm gehört hier ein Besuch des HR BarCamps in Berlin (Ein Rückblick findet sich hier). Auch an der Zukunft Personal habe ich erstmals teilgenommen. Viel Input habe ich auch vom IOM-Summit in Bonn mitgenommen (hier mein HR-Senf dazu). Etwas Recruiter-Spezialisten-Luft habe ich beim Sourcing Summit in München geschnuppert. Ein nicht zu vergessendes Highlight war das „HR-Klassentreffen“ am 4. Mai 2018 in Wiesbaden „Deutschlands einzigem (und nicht) artigem HR-Netzwerktreffen“. Henner Knabenreich alias Mr. pm2null (& friends) hatte bereits zum fünften Mal zu "Wetten gegen den Fachkräftemangel" eingeladen und es war bemerkenswert wie viele Vertreter der HR-Community dieser Einladung gefolgt sind und dann ("legendär") gemeinsam den Song „Fachkräftemangel“ intoniert haben.
Was hat das Jahr 2018 an inhaltlichem Output gebracht? Ich hatte zum Jahresbeginn die Gelegenheit mit einem Buchbeitrag zum Sammelband „Arbeit 4.0 aktiv gestalten: Die Zukunft der Arbeit zwischen Agilität, People Analytics und Digitalisierung“ beizutragen. Es war eine Herausforderung, ausgewählte Konsequenzen von Arbeit 4.0 für das Recruiting zu skizzieren. Ganz herzlichen Dank an meinen Kollegen Professor Werther für diese Möglichkeit zur Mitwirkung. Im Spätsommer konnten Christoph Athanas von meta HR und ich unser drittes gemeinsames Projekt erfolgreich abschließen. Nach der Betrachtung der Bewerbererfahrungen im Rahmen von Candidate Experience (2014) und der Candidate Journey (2017) haben wir (gemeinsam mit Tina Schimek) erstmals die Erfahrungen der Recruiter in den Mittelpunkt unserer Analyse gerückt. Die für stellenanzeigen.de erstellte Recruiter Experience Studie ist in Blogs und Zeitschriften auf große Resonanz gestoßen.
Was hat mich 2018 bewegt? Hier will ich exemplarisch Post und Video „Karriere, Erfolg und Talentmanagement! Oder: Was wir wirklich brauchen!“ von Henrik Zaborowski erwähnen. Mir war bislang nicht wirklich bewusst, inwieweit Einladungen als Keynote Speaker zum HR Innovation Day die hier beschriebene Wirkung entfalten können.
Was wird das Jahr 2019 bringen? Ich bin sicher, dass mich die Veränderungen im Personalmanagement im Allgemeinen und die Wirkungen der Digitalisierung im Besonderen auch weiter intensiv beschäftigen werden. Und dies bei verschiedenen Events, bei Vorträgen und auch im Rahmen eigene Studien. Dabei steht für mich nach wie vor das Thema "Digitale Führung" im Vordergrund!
Herzliche Wünsche an alle für ein tolles Jahr 2019
Peter M. Wald